Für die nächsten zwei Wochen ist Hannover der wahrscheinlich größte „Truckstop“ der Welt: Auf der Nutzfahrzeug IAA präsentieren sich alle wichtigen Hersteller von Trucks, Transportern und Bussen. Dieses Jahr ist die Messe für Journalisten, Kunden und „Truckies“ als Vertreter der einzelnen Marken besonders spannend. Denn alle hier vertretenen Nutzfahrzeuganbieter wollen im Angesicht drohender Wirtschaftskrisen die eigene Position im Markt verteidigen, wenn irgend möglich, ausbauen. Mit eigener Fertigung vor Ort oder durch kluge Kooperationen mit lokalen Nutzfahrzeug-Herstellern wie zum Beispiel Daimler mit den Marken Bharat-Benz oder Auman Foton wollen die Europäer ein Stück vom Kuchen der wachsenden Märkte, besonders in Indien und Asien, abbekommen.
Mit Blick auf Europa weiß jeder hier: gerät der Motor der EU-Konjunktur ins Stocken, wird die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen in unserem Wirtschaftsraum gleich mit abgewürgt. „Global aufstellen“ lautet also die Devise- funktioniert der eine Markt gerade nicht, läuft das Geschäft vielleicht am anderen Ende der Welt. Klingt einfach, ist es aber nicht. Dafür braucht es aber die richtigen Produkte für den jeweiligen Markt. Den „Welt-Lkw“ gibt es nicht, dafür sind die Anforderungen zu unterschiedlich.
Weltpremieren in Hannover
Daimler präsentiert sich in Hannover mit seinen Sparten Mercedes-Benz Trucks, Mercedes-Benz Vans, Fuso, Daimler Buses, Mercedes-Benz Bank und technischen Beratungen rund um das Service-Geschäft. Motto: „Trucks for the World“. Dazu werden einige Weltpremieren gefeiert: Der neue Truck „Antos“ für den Verteilerverkehr, der Kleintransporter „Citan“, die Setra Reisebusse „Comfortclass 500“ und Setra UL (schon mit Euro 6-Motor), das automatische Bremssystem ABA-3 (Active Brake Assist) der Truck Fuso Canter Eco-Hybrid, der batterieelektrische Transporter „Sprinter E-CELL“ und der Unimog. Der Unimog? Ja genau, letzterer ist zwar „Oldie but Goldie“, aber sein neuer Motor hat jetzt mit „Euro 6“ einen geringeren Schadstoffausstoß als viele Pkw.
Nachfrage nach Trucks wird zulegen
Andreas Renschler, Vorstandsmitglied von Daimler und Leiter Daimler Trucks, sagt mit Blick auf die globalen Märkte über die Chancen: „Die Märkte mögen heute volatil sein, aber jenseits kurzfristiger Betrachtungen sind sich alle Experten einig: Unsere Branche bleibt eine Wachstumsbranche. Wir gehen davon aus, dass zum Beispiel die weltweite Nachfrage nach mittleren und schweren Trucks in den kommenden Jahren rund um die Hälfte zulegen wird. Dabei können starke Märkte auf globalem Niveau schwächere ausgleichen. Russland zum Beispiel ist ein Markt, der jetzt schon fast doppelt so groß ist wie der deutsche. Der Absatz unserer Trucks hat dort sogar um mehr als 80 Prozent zugelegt. Und Indien ist mit mehr als 300.000 Fahrzeugen der drittgrößte Markt der Welt. Wir wachsen dort in diesem Markt. Und in den USA hat Mercedes-Benz Vans in den letzten acht Monaten fast um 30 Prozent zugelegt.“ Die Strategie für Daimler Trucks weltweit benennt Andreas Renschler prägnant mit „so global wie möglich, so lokal wie nötig arbeiten.“
Wir vom Daimler-Blog konnten Herrn Renschler auch für ein kurzes Videointerview gewinnen und einige Fragen stellen:
„Bange machen“ gilt also nicht für das Daimler-Team auf der IAA in Hannover. Wozu auch: Mit Fahrzeugen wie zum Beispiel dem Mercedes-Benz Citaro als „Bus of the Year 2013“, dem Mercedes-Benz Actros als „Truck of the Year 2012“ und nutzbringenden Kooperationen sieht sich Daimler für den harten Wettbewerb weltweit bestens gerüstet.
Wer sich vor Ort ein Bild machen will, ab dem 20. September ist die Nutzfahrzeug IAA für Besucher geöffnet.
PS: Und wenn mal ein LKW oder ein Bus auf der Überholspur der Autobahn „stört“, einfach nur denken: „Das ist kein Hindernis, das ist ein Zeichen für Konjunktur“ -Hilft ungemein, es mal „so herum“ zu sehen…dazu “My Way” von “The Boss Hoss” hören und alles wird gut!
Unsere Eindrücke vom Vorabend haben wir auch noch einmal in einem Video eingefangen: