Kennen Sie das? Sie kommen auf ein Firmengelände und der Pförtner an der Schranke sieht aus wie ein Model und ist besser gekleidet als Sie. So zumindest mir geschehen, als ich in die Welt von HUGO BOSS in Metzingen eintrete – „there’s nothing wrong with my Kaufhaus-Anzug“, – in den Abend der Supermodelle. Fangen wir mal mit dem auf vier Rädern an: Dem neuen Mercedes-Benz GLC.
Wo ist das „K“ hin? GLK – der Vorgänger. „K“ stand auch für „kantig“. Der Neue GLC sieht ganz anders aus: C ooler. C oupé-artiger. Besitzt in der Fachsprache unseres Chef-Designers Gorden Wagener „expressive Proportionen“, sowie „breite, muskulöse Schultern“ und eine „markentypische leicht abfallende Droppingline“.
Bleibt alles anders
Ich könnte mir vorstellen, dass das neue Design einige SUV-Puristen auf den Plan ruft. Aber es ist letztlich doch wie bei der Musik: Nach einem Erfolgsalbum (der GLK verkaufte sich seit 2008 mehr als 650.000 Mal) kann der Musiker versuchen, das mit einem ähnlichen Nachfolger zu wiederholen. Das klingt dann oft nach „Aufguss“. Um es mit Grönemeyer zu sagen, dann doch lieber „bleibt alles anders.“ Und mindestens genauso entscheidend, ob bei Mensch, Bekleidung oder Auto sind doch wohl auch die inneren Werte.






Die Nähte der Hose
Daimler-Entwicklungs-Chef Thomas Weber sagt in seiner Rede vor den 500 geladenen Gästen und Journalisten dazu: Gutes Design ist immer und überall ein wichtiger Erfolgsfaktor. Aber klar ist auch: Gutes Aussehen alleine reicht nicht. Deshalb gilt für Autos wie für Anzüge: Sie sollten nicht gleich aus den Nähten platzen, wenn es mal etwas robuster zugeht.“
Das sorgt für Lacher im Event-Center, weil dazu ein Bild von Bayern-München-Trainer Pep Guardiola gezeigt wird. Samt seitlich gerissener Hose beim Champions League Spiel gegen Porto im Frühjahr. Hierbei wichtig, auch für den als Hausherr anwesenden HUGO BOSS CEO Claus-Dietrich Lahrs: Diese Hose stammte nicht aus Metzingen!
Matsch und Mühelosigkeit
Der GLC „reißt“ auch etwas abseits des Großstadt-Dschungels, denn er besitzt eine technisch sehr interessante Antriebs- und Fahrwerkskombination. Brauchte man früher, um sich effektiv durch den Matsch wühlen zu können, unbedingt zwei Starrachsen samt manueller Sperre, die dann zurück auf der Straße so schön polterten, so geht das heute alles ganz leise, komfortabel und scheinbar mühelos.












„AGILITY CONTOL“ heißt das Zauberwort. Ein Fahrwerk mit Stahlfederung und variablem Dämpfersystem. Die High-End-Variante bildet die neue Mehrkammer-Luftfederung „AIR BODY CONTROL“ mit fünf Fahrprogrammen. Wenn der Kunde zusätzlich noch das Offroad-Technik-Paket ordert, kann sich das GLC-Fahrwerk für mehr Bodenfreiheit im groben Terrain fünf Zentimeter in die Höhe strecken.
Mit Schaukelbewegung immer BOSS des Geschehens
Und wenn der Anzug tragende Offroad-Fahrer dann doch stecken bleibt? Muss er sich dann die gerade im Outlet erworbenen Schuhe versauen? No. Er wird durch eine elektronisch geregelte „Schaukelbewegung“ per Knopfdruck aus dem Schlamassel befreit. Eine geniale Technik, die sich bereits bei den Daimler-Baustellen-Trucks wie dem „AROCS“ bewährt hat und jetzt zum ersten Mal in einem Pkw zum Einsatz kommt.
Antriebsseitig bieten alle Modelle den permanenten Allradantrieb 4MATIC mit der Grundverteilung des Antriebsmomentes von 45 zu 55 Prozent zwischen Vorder und Hinterachse. Das sorgt in Kooperation mit den Fahrdynamikregelungen ESP, ASR und 4ETS für ein souveränes und eindeutig berechenbares Fahrverhalten. Die Lamellenkupplung im Zentraldifferenzial unterstützt das System auf Schnee oder Eis. Eine Grundsperrung von 50 Newtonmetern zwischen Vorder- und Hinterachse sorgt für die Erhöhung der Traktion.
Mit Sicherheit
Bei den Sicherheitssystemen besitzt der GLC fast alle Fahrassistenzsysteme aus der C-,E- und S-Klasse. In der Serie: COLLISION PREVENTION ASSIST PLUS, Seitenwindassistent, Fahrlichtassistent, sowie ATTENTION ASSIST. Das Fahrassistenz-Paket Plus bietet mit DISTRONIC PLUS mit Lenkassistent, Stop&Go Pilot, PRE-SAFE Bremse (mit Fußgängererkennung), BAS PLUS mit Kreuzungs-Assistent, aktivem Totwinkel-Assistenten, sowie aktivem Spurhalte-Assistent und PRE SAFE PLUS entsprechende Sicherheit. 360 Grad Kamera mit aktivem Park-Assistent (Einparken in Längs- und Querparklücken) bietet zusätzliche Bequemlichkeit, wie auch das HUD System, oder DISTRONIC PLUS.
„Wie in den Taschen der meisten Designeranzüge heute ein Smartphone steckt, so ist auch der GLC voll mit modernster Technik“ sagt Dieter Zetsche bei seiner Rede.
In den Taschen der meisten Designeranzüge steckt heute ein Smartphone, im #GLC steckt ebenfalls modernste Technik … pic.twitter.com/CUznGGEbfn
— Daimler AG (@Daimler) June 17, 2015
SUV und Nachhaltigkeit
Stimmt! Zurück als (neuer) guter Stern auf allen Straßen parkt der GLC auf Wunsch selbstständig ein und führt Technologien wie den Lenk-Assistenten mit Stop&Go-Pilot erstmals bei SUVs seiner Klasse ein. Damit ist teilautonomes Fahren auf der Autobahn möglich.






In der Vergangenheit haben sich die Begriffe „SUV“ und „Nachhaltigkeit“ eher schlecht miteinander vertragen Der GLC dagegen wird als erstes SUV in seinem Segment auch als Plug-in Hybrid angeboten und kann bis zu 34 km rein elektrisch fahren. Alle Modelle erfüllen die Abgasnorm EU6 und bieten eine Start-Stopp-Funktion. Und seit das „K“ (für kantig) wegfällt kann Mercedes-Benz mit dem GLC ein geländegängiges Fahrzeug auf die Räder stellen, das einen cw-Wert von nur 0,31 besitzt. Sowohl Verbrauchs- wie CO2-Werte sinken bei den Diesel- und Benzinmodellen im Vergleich zum Vorgänger um bis zu 19 Prozent – bei gleicher Motorleistung und gestiegenen Fahrleistungen. Hier geht es zu allen Faktenund Leistungsdaten rund ums Fahrzeug.
Leicht gemacht
Und es ist bei der modernen Fahrzeugentwicklung erstaunlich, wie aus „mehr“ „weniger“ gemacht werden kann: Trotz vergrößerten Außenabmessungen, einem längeren Radstand und einer erweiterten Ausstattung konnten unsere Mercedes-Benz Ingenieure das Fahrzeuggewicht um 80 Kilogramm senken. Den größten Anteil daran hat die neu entwickelte Karosserie, die durch Materialmix aus Aluminium und hochfesten Stählen 50 Kilogramm leichter ist als das kleinere GLK-Vorgängermodell. Aluminiumkomponenten reduzieren auch das Gewicht des Fahrwerks, wovon auch der Fahrkomfort profitiert, Stichwort „Reduzierung der ungefederten Massen“.
Die Markenbotschafterin und der Massenansturm
Einen ungebremsten Fotografen-Massenansturm gibt es, als das zweites Supermodel des Abends die Bühne neben dem GLC betritt und im Fahrzeug sitzend speziell die größer gewordene „Beinfreiheit“ testet: Markenbotschafterin Petra Nemcova zieht im figurbetonten Lederdress alle Blicke und Objektive auf sich. Wenn ich jetzt ein „Selfie“ mit ihr machen wollte, dann bräuchte ich wohl einen dieser albernen neuartigen Stäbe „Sticks“, mit den Touristen jetzt durch die Gegend stolpern. Wegen der vielen Leute. Und der leicht unterschiedlichen Körpergrößen. Bei ihr und bei mir. Für die es ja, ob-groß-klein-breit-schmal, hier in Metzingen von Hand produzierte Designer-Bekleidung gibt – auf Maß gefertigt.
Ich spreche kurz mit HUGO BOSS CEO Claus Dietrich Lahrs, der den Abend mit einem leisen Lächeln zu genießen scheint:
„Wir haben hier ein formschönes neues Auto und die Einzigartigkeit der beiden Marken in schöner Atmosphäre präsentiert“
sagt Lahrs, der durch seinen Vater geprägt, seit Kindertagen ein Fan von Mercedes-Benz und speziell der S-Klasse ist.
Ich finde, Mercedes-Benz hat an seinem Designer-Anzug im SUV-Format so ziemlich jede Naht bedacht. Der neue GLC „ist Boss!“






Übrigens: HUGO BOSS und Mercedes-Benz- die Premiere des GLC in Metzingen hatte einen Hintergrund: Beide Marken arbeiten in einer engen Kooperation speziell beim Sportsponsoring (Golf, Segeln und Formel 1) und im Bereich „Fashion“ zusammen. Achten Sie mal auf die Bekleidung von z.B. Nico Rosberg und Lewis Hamilton.