Kennen Sie das? Dinge oder Lebewesen, die faszinieren, aber gleichzeitig Angst machen? Frauen oder Männer, die gleichzeitig schön und intelligent sind? -Oder Fahrzeuge, die vielleicht besser fahren und sehen können, als man selbst. Diese sollen natürlich keine Angst machen, sondern im Gegenteil, Sicherheit geben. Beim Mercedes-Benz TecDay „Intelligent Drive“ in Sindelfingen konnte ich einen Eindruck davon bekommen, was die nächste Generation der S-Klasse kann, um Insassen und andere Verkehrsteilnehmer noch besser zu schützen.
Mit „PRE-SAFEPRE-SAFE® PLUS: Insassenschutz bei drohendem Heckaufprall PRE-SAFE® PLUS ist eine Erweiterung bekannter Insassenschutzmaßnahmen um Gefahrensituationen durch Folgeverkehr. Ein Radarsensor im hinteren Stoßfänger erfasst den Verkehr hinter dem eigenen Fahrzeug und kann einen drohenden Auffahrunfall erkennen. Das System warnt den Fahrer des Folgefahrzeugs durch Aktivierung der hinteren Warnblinkleuchten mit erhöhter Frequenz. Außerdem werden die präventiven PRE-SAFE® Insassenschutzmaßnahmen, u. a. die reversiblen Gurtstraffer, ausgelöst. Steht das eigene Fahrzeug still, bremst PRE-SAFE® PLUS das Fahrzeug fest. Die Verringerung des Vorwärtsrucks kann die Insassenbelastung, unter anderem das Risiko eines Schleudertraumas, deutlich reduzieren. Außerdem kann das Festbremsen des Fahrzeugs Sekundärkollisionen vermeiden, z. B. mit einem Vorausfahrzeug, aber auch z. B. in Kreuzungssituationen mit Fußgängern oder anderen Verkehrsteilnehmern.“ begannen die Entwickler von Mercedes-Benz bereits vor zehn Jahren, für die S-Klasse Systeme zu entwickeln, bei der die Technik einen drohenden Unfall im Voraus erkennen und Fahrzeug und Passagiere auf eine mögliche Kollision vorbereiten konnte. Weiter ging es mit „DISTRONIC PLUS DISTRONIC PLUS mit Lenk-Assistent: Komfortable Unterstützung bei der Querführung. Der Abstandsregeltempomat DISTRONIC PLUS entlastet den Fahrer dabei, das eigene Fahrzeug im gewünschten Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug zu halten, selbst im Stop & Go-Verkehr. Diese radarbasierte Grundfunktion ist nun um den Lenk-Assistenten erweitert, der den Fahrer bei der Querführung des Fahrzeugs unterstützt. Indem er auf gerader Straße und sogar in leichten Kurven ein Lenkmoment erzeugt, hilft es dem Fahrer dabei, in der Mitte der Spur zu bleiben. Die Stereokamera erkennt Fahrbahnmarkierungen sowie ein vorausfahrendes Fahrzeug und gibt diese Informationen an die elektrische Lenkunterstützung weiter. Bei langsamer Fahrt, z. B. im Stau, kann sich der Lenk-Assistent am Vorausfahrzeug orientieren, selbst wenn keine oder keine eindeutigen Fahrbahnmarkierungen sichtbar sind. Das System ist so feinfühlig konzipiert, dass die Sensoren erkennen, ob die Hände des Fahrers am Lenkrad sind. Falls nicht, wird zunächst optisch gewarnt. Reagiert der Fahrer nicht, ertönt ein Warnton und die Querführung wird deaktiviert. Das System ist im Geschwindigkeitsbereich bis 200 km/h aktivierbar. Über ein grünes Lenkrad im Kombiinstrument wird angezeigt, wenn der Lenk-Assistent bei aktivierter DISTRONIC PLUS in Funktion ist.“. Heute geht es darum, dass die Vielzahl der neuen Assistenzsysteme perfekt zusammenarbeiten, miteinander vernetzt sind, um auf (fast) jede Gefahrensituation im Verkehr reagieren zu können. Die kleinen elektronischen Helfer an Bord lassen sich in drei Kategorien aufteilen: Sicherheits-, Assistenz- und Lichtsysteme. Alle wollen vor allem eines: Im Notfall etwas bemerken, was der Fahrer nicht bemerkt hat, und helfen, Unfälle zu vermeiden oder Unfallfolgen abzuschwächen. Das Auto erkennt jetzt nicht nur den Abstand zum Fahrzeug davor. Mit dem Bremsassistenten „BAS PLUSBAS PLUS mit Kreuzungs-Assistent: Bremsunterstützung auch bei Querverkehr. Der Bremsassistent BAS PLUS mit Kreuzungs-Assistent kann erstmals nicht nur helfen, Auffahrunfälle zu vermeiden, sondern auch drohende Kollisionen mit dem Querverkehr an Kreuzungen. Erkennt das vorausschauende System, das Daten aus der neuartigen Stereokamera und der Radarsensorik fusioniert, solch eine Gefahrensituation, fordert es den Fahrer durch optische und akustische Warnung zur Notbremsung auf. Betätigt der Fahrer die Bremse – in vielen Fällen zu zaghaft – erhöht BAS PLUS automatisch den Bremsdruck für eine wirksame Gefahrenbremsung, notfalls bis zur Vollbremsung. Das System ist im Geschwindigkeitsbereich bis 72 km/h aktiv.“ erkennt es über den „Kreuzungs-Assistenten“ sogar Querverkehr und Fußgänger. Tritt man selbst bei Gefahr nicht stark genug auf die Bremse, greift der Assistent ein und rettet möglicherweise Blech, und viel wichtiger, Personen. „Nach unseren Berechnungen lassen sich damit 27 Prozent aller Kreuzungsunfälle im Jahr mit Personenschäden verhindern“ so Professor Dr. Thomas Weber, Daimler Vorstand für Konzernforschung und Leiter Mercedes-Benz Cars Entwicklung.
Der neue Nachtsicht-Assistent PLUSNachtsicht-Assistent PLUS: Warnung vor Personen und Tieren Der neue Nachtsicht-Assistent PLUS kann Gefahren durch Fußgänger und Tiere im relevanten Bereich vor dem Fahrzeug erkennen. In unbeleuchteter Umgebung schaltet er dann zur Warnung automatisch im Display des Kombiinstruments von Tachoanzeige auf ein brillantes Nachtsichtbild um. Erkannte Fußgänger und Tiere werden in diesem Bild deutlich farbig markiert. Befindet sich eine Person im Warnbereich, wird sie zusätzlich durch ein spezielles Modul im vorderen Scheinwerfer mittels Spotlight-Funktion mehrfach angeblinkt. Hierdurch wird die Aufmerksamkeit des Fahrers auf die Gefahr gelenkt; gleichzeitig wird die Person am Fahrbahnrand gewarnt. Diese Funktionen stehen nun auch innerorts zur Verfügung. Zur Realisierung der Funktionen werden Infrarotscheinwerfer, Ferninfrarotkamera, Nahinfrarotkamera und Spotlight-Funktion eingesetzt. kann neben Gefahren durch Fußgänger erstmals auch Tiere im relevanten Bereich vor dem Fahrzeug erkennen. Das Nachtsichtsystem schaltet in unbeleuchteter Umgebung zur Warnung automatisch im Display des Kombiinstruments von Tachoanzeige auf ein gestochen scharfes Nachtsichtbild um. Fußgänger und Tiere werden in diesem Bild farbig angezeigt.
Wenn eine Person im Warnbereich auftaucht, wird sie zusätzlich durch ein spezielles Modul im vorderen Scheinwerfer mittels Spotlight-Funktion mehrfach angeblinkt. Hierdurch wird die Aufmerksamkeit des Fahrers auf die Gefahr gelenkt; gleichzeitig wird die Person am Fahrbahnrand gewarnt. Dies funktioniert steht bei dauerhaft aktiviertem Graustufenbild nun auch innerorts. Ein zusätzlicher (Fern-)Infrarotsensor in der Kühlermaske ergänzt die bewährte Nachtsichttechnik. Er ermöglicht die Detektion von Fußgängern in einer Entfernung von bis zu 160 Metern und von Tieren, wie Rotwild, Pferden oder Kühen, in bis zu 100 Metern.
Da braucht es keinen „Batman“ zur Rettung. Wieso ich jetzt auf die Film-Fledermaus komme? Weil die Mercedes-Benz der Zukunft mit Kameras („Stereo Multi Purpose Camera“) und Radarsensoren ausgestattet sind und der Fahrer so viel sicherer auf „Nachtflug“, aber auch Tagesfahrt gehen kann: Die „Kameraaugen“ im Bereich des Innenspiegels können Objekte und Fußgänger räumlich erfassen und ihre Bewegung errechnen. Im Bereich bis circa 50 Meter vor dem Fahrzeug erfassen die Kameras das Umfeld sogar dreidimensional, bis zu 500 Metern reicht die Sicht der Objektive insgesamt. Kombiniert werden die „Augen“ des Autos mit den Radarsensoren, also den „Ohren“ des Fahrzeugs: Im vorderen Stoßfänger befinden sich zwei Nahbereichsradarsensoren mit einer Reichweite von 30 Metern und einem Fernbereichsradar mit einer Reichweite bis zu 200 Metern. Und jetzt kommen intelligente Algorithmen ins Spiel. „Intelligente was?“ Ja, Batman, nach dem die Daten von Kamera und Radar in einem Steuergerät verbunden wurden, kann sich das Fahrzeug über die Vernetzung aller Daten ein genaues Bild machen und nach der Auswertung der Daten blitzschnell reagieren: „Fahrzeug kommt von rechts, es droht Unfallgefahr, Warnung an Fahrer und dann Unterstützung beim Bremsvorgang des Fahrers. So geht „BAS Plus“ mit Kreuzungsassistent. Dass das System wirklich funktioniert, konnte ich im Fahrsimulator ausprobieren: Eine S-Klasse, geparkt in einer Art Raum-Kapsel auf hydraulischen Stelzen in zehn Meter Höhe. Zugang über eine Rampe. Einsteigen und los geht die Fahrt mit täuschend echten fahrdyamischen Bewegungen der Kapsel durch eine virtuelle Landschaft via Rundum-Screen . In „Mingstadt“ schließlich, einer Plattenbausiedlung aus dem Rechner, kommt es zurVollbremsung: Ein Computer-Fußgänger will unbedingt vor meinem Auto auf die Straße laufen, es folgen ein akustisches Warnsignal, meine Bremsung und die Unterstützung des Assistenten. „Computer-Mann“ gerettet! Mit dem Simulator können auch Probanden, zum Beispiel Kunden, die neuen Sicherheitssysteme ausprobieren. Die Unfall-Forscher und Entwickler von Mercedes-Benz gewinnen dadurch Daten über den Fahrstil und die Reaktionen von Autofahrern.
Und wer von uns Autofahrern hat sich gerade abends auf Landstraßen nicht schon mal über Gegenverkehr geärgert, der zu spät oder gar nicht abblendet? Oder die zu großen Unterschiede bei der Ausleuchtung der Straße zwischen Fern- und Abblendlicht gemeckert? Die Lösung heißt etwas umständlich „Adaptiver Fernlicht-Assistent PLUSAdaptiver Fernlicht-Assistent PLUS: Blendfreies Dauerfernlicht. Erkennt der kamerabasierte Adaptive Fernlicht-Assistent PLUS Gegenverkehr oder vorausfahrenden Verkehr, passt er im Fernlicht die Lichtverteilung entsprechend der Verkehrssituation an. Eine Mechanik im Scheinwerfermodul blendet den Bereich im Lichtkegel der LED-Scheinwerfer aus, in dem sich andere Fahrzeuge befinden, so dass deren Fahrer nicht geblendet werden. Mögliche Eigenblendungen durch die verstärkte Nutzung des Fernlichts und stark reflektierende Schilder am Straßenrand werden erkannt und durch gezieltes Dimmen der Scheinwerfer vermieden. Der Fahrer kann das Fernlicht permanent eingeschaltet lassen und dessen Reichweite nutzen, ohne andere Verkehrsteilnehmer damit zu belästigen oder gar zu gefährden. Das System ist ab 30 km/h bei Dunkelheit auf Straßen ohne Straßenbeleuchtung aktiv.“, ist aber einfach genial: Mit diesem LED-Scheinwerfer der Zukunft ist blendfreies Dauerfernlicht möglich, weil andere Fahrzeuge im Fernlichtkegel einfach „ausgeblendet“ werden. Das heißt, der Assistent erkennt das entgegenkommende Auto und der Scheinwerfer verdunkelt den Lichtstrahl an der richtigen Stelle. Das System funktioniert auch, wenn man sich auf der Landstraße einem anderen Fahrzeug von hinten nähert. Dann wird in den Umrissen des Vordermanns abgeblendet, so dass dieser sich nicht gestört fühlt.
Und wenn es doch einmal zu einem Unfall, einem harten Aufprall kommt? Auch die sicheren Gurtsysteme von heute lassen sich durchaus noch weiter optimieren. Wer hätte gedacht, dass aus einem Gurtband ein Airbag, genannt „Beltbag“ werden kann? Erkennen die Crashsensoren einen schweren Frontalaufprall, löst das Airbagsteuergerät die Entfaltung und Befüllung des Beltbag aus. Dadurch blasen sich die Gurte wie Schläuche auf und mindern so den Druck der Schwerkraft auf den Körper. Gleichzeitig wird der Gurt für einen ganz kurzen Augenblick ein wenig gelockert: Mit der dann automatisch folgenden Gegenbewegung des Körpers werden ebenfalls die beim Aufprall auftretenden Kräfte nochmals gemindert.
Nach dem TecDay in Sindelfingen stehen für mich zwei Dinge fest: Wenn die neue S-Klasse im nächsten Jahr Premiere hat, werden auch neue Standards bei der Sicherheit gesetzt. Für die, die im Fahrzeug sitzen. Aber genauso für alle anderen im Straßenverkehr. Und wenn die Sicherheitssysteme in Zukunft dann auch ihren Weg in die kleineren Modelle gefunden haben, kann Batman „einpacken“. Zumindest bei der Verkehrsrettung…